Bingen am Rhein
Die große kreisangehörige Stadt Bingen am Rhein gehört zum Landkreis Mainz-Bingen. Sie hat etwas unter 26.000 Einwohner, die sich auf 8 Stadtteile aufteilen. Die Fläche beträgt 37,73 km². Seit 2008 trägt die Stadt den Namenszusatz „am Rhein“.
Der Name der Stadt leitet sich von dem keltischen Wort „Bingium“ ab, was Loch im Fels bedeutet und sich auf die Tiefe des Rheins hinter dem Mäuseturm bezieht. Heute ist es als „Binger Loch“ bekannt.
Die verkehrsgünstige Lage am Rhein machte dieses Gebiet schon früh begehrenswert und daher ist es nicht verwunderlich, dass es schon urkundlich im 2. Jahrhundert von dem römischen Schriftsteller Tacitus erwähnt wird. Im 4. und 5. Jahrhundert gab es dann schon eine Kirche am Ort und man nimmt stark an, dass es ein Vorgänger der heutigen Basilika St. Martin war. In der Krypta der Kirche findet man zwei Grabsteine aus dem 5. und 6. Jahrhundert.
Binger Mäuseturm
Der Turm ist ein ehemaliger Wehrturm aus dem 14. Jahrhundert. Er ist etwas unter 25 Meter hoch. Er wurde wahrscheinlich gebaut, um die Begegnung von Schiffen und dem Binger Loch zu vermeiden.
Zufolge einer Legende soll der Mainzer Erzbischof Hatto II den Turm im 10. Jahrhundert erbaut haben. Er soll den Armen während einer Hungersnot Essen verweigert und diese sogar in einer Scheude eingesperrt und verbrannt haben. Als die Leute zum Schreien anfingen soll er gesagt haben: Hört ihr, wie die Kornmäuslein pfeifen? Daraufhin sollen tausende von Mäusen über den Bischof hergefallen sein. Der Bischof ergriff die Flucht und rettete sich auf Insel und schloss sich im Turm ein. Allerdings kamen die Mäuse dorthin und fraßen ihn bei lebendigem Leibe auf. Darauf hinerhielt der Turm den Namen Mäuseturm.