Die kleinen Steine auf jüdischen Gräbern sind ein Brauch, der sich mittlerweile auch auf andere Kulturen zu übertragen scheint. Diese sogenannte „Stein auf Stein“ legen hat im Judentum große Bedeutung und Tradition. Dieser Brauch soll den Verstorbenen die Ehre erweisen, dazu verneigt man sich vor dem Grab und legt anschließend einen Stein ab. Der Familie soll so auch symbolisiert werden, dass sie nicht allein sind und dass noch viele weitere Menschen um ihren Angehörigen trauern und an ihn denken.
Der Grund von diesem Brauch ist nicht eindeutig, er entspringt keiner religiösen Vorschrift. In den meisten Fällen kann man durch einen Stein auf dem Grab eigentlich nur eine Aussage über die Glaubenszugehörigkeit treffen. Dennoch gibt es Ausnahmen wie Willy Brandt oder Johannes Rau die nicht mosaischen Glaubens waren, auf deren Gräbern aber dennoch unzählige kleine Steine zu finden waren.
Ursprünglich hatten die kleinen Steine den Zweck bei der Orientierung auf dem Friedhof zu helfen, denn als Friedhöfe noch nicht üblich waren mussten sich die Angehörigen irgendwie zurechtfinden. Außerdem sollten die Steine dabei helfen wilde Tiere fernzuhalten und vor Witterungseinflüssen zu schützen.
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